Wagenbau

Zum Mingeröder Karneval gehört von Anfang an neben den Büttenabenden und dem Kostümball auch der Rosenmontagsumzug.

Der 1. Rosenmontagsumzug in der Session 1978/79 war bereits ein voller Erfolg; so legte man den Grundstein für einen Umzug, der sich von Jahr zu Jahr verlängerte, verbesserte und in der Qualität der dargestellten Motive und Festwagen steigerte.
Voraussetzung für dieses Aushängeschild des Mingeröder Karnevals ist der mit viel Arbeit verbundene Wagenbau. Jedes Jahr Anfang Dezember treffen sich Mitglieder des MCV, aber auch Nichtmitglieder und Interessierte zum freiwilligen Arbeitseinsatz und bauen in oft mühsamer Arbeit, aber oft lustiger Runde und humorvollen Stunden alles das, was dann in wenigen Stunden am Rosenmontag von den Zuschauern bewundert wird.

Im Laufe der vergangenen Jahre wurde im Verein sehr viel gewerkelt und gebastelt, das heißt, für die Umzüge feste Wagen bzw. auch Aufbauten erstellt. Für Saalveranstaltungen wurden Kulissen und auch andere Utensilien gestaltet. Es wurden Kostüme angeschafft und vieles mehr. Für diese ganzen Dinge wird viel Platz benötigt, um sie zu lagern. Die von Karl-Heinz Marschall zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten reichten hierfür nicht mehr aus. Kurzerhand wurde entschieden, dass wir eine eigene Unterstellhalle mit Werkstatt und Sozial- und Übungsraum erbauen. Im November 2001 war es dann soweit – der erste Spatenstich konnte vollzogen werden. Innerhalb eines Jahres wurden mit vielen fleißigen Helfern die Unterstellhalle und die Fundamente mit Sohle für die übrigen Räume erstellt. Nach und nach entstand also eine Halle in der nun fleißig der Rosenmontagsumzug vorbereitet werden kann.

Pannkaukenwagen

Seit etwa 1950 ist in Mingerode der Pannkaukenwagen im seinerzeitigen Fastnachtsumzug neben dem Prinzenwagen zur Tradition geworden. In der Regel waren es die gleichen Personen, die sich um das Pfannkuchen-Backen bemüht haben.

Alle Dörfer des Eichsfeldes haben einen Necknamen oder nach alter Bezeichnung einen Tarneitsnamen. Die Mingeröder werden die Pannkauken (plattdeutsch) genannt. Sogar die drei sehr alten Kirchenglocken (1957 kam eine vierte hinzu.) sollen diesen Namen Pannkauken gerufen haben. Die Anreischken aus Duderstadt schlugen sich in Mingerode nicht nur gern mit Mettwurst (Kälberblase oder Feldkieker) den Bauch voll, sondern auch mit Minjeröschen Pannkauken.

In den alten Bauernfamilien wurde der Pfannkuchen immer mit Specksalat (Grundlage Kartoffeln) serviert. Sogar das Wappen der früheren Gemeinde Mingerode, welches 1951 verliehen wurde, zeigt eine goldene Scheibe, welche den Pfannkuchen versinnbildlichen soll.

Die Tradition hat auch der Carnealsverein von 1978 wieder aufgegriffen. War es in den 50er Jahren noch ein mit Girlanden und Tannengrün geschmückter Wagen, so entwickelte der Präsident des Carnevalsvereins Karl-Heinz Marschall im Laufe der Zeit daraus einen schmucken Spezialwagen, der in jedem Jahr mit reichlich Zierrat, nämlich hunderten von farbenfrohen Papierrosen, versehen wird, die von der Besatzung gebastelt werden. Geblieben ist der mit Holz zu heizende Herd.

Fast 25 Jahre war Hilde Otto als führende Kraft dieser Tradition verbunden. Meist wurde in ihrem Haus zum Rosenmonntagsumzug der Wagenschmuck vorbereitet und der Pfannkuchenteig angerührt. Daraus entstanden mehr als tausend Pfannkuchen, die auf Papptellern kostenlos an die Zuschauer serviert wurden.
Seit mehreren Jahren ist die Ortschaft Mingerode froh über die Existenz dieses Wagens. Als Traditionswagen hat er Mingerode immer eindrucksvoll in den Umzügen bei Ortsjubiläen anderer Orte repräsentiert.